Nov 8, 2021

Ethylenoxid in Lebensmitteln

Häufig wurde in den letzten Monaten über Rückstände von Ethylenoxid in Lebensmitteln berichtet. Besonders betroffen waren Produkte wie Sesam oder Johannisbrotkernmehl. Doch was ist „Ethylenoxid“ überhaupt und wozu wird es eingesetzt?

Ethylenoxid was ist das?

Ethylenoxid ist ein hochentzündliches Gas, das als Pflanzenschutz– und Begasungsmittel zur Bekämpfung von Schimmelpilzen, Viren und Bakterien in Kräutern, Gewürzen, Nüssen oder Ölsaaten eingesetzt wird.

In der Lebensmittelindustrie in der europäischen Union ist der Einsatz des süßlich riechenden Gases, seit 1991 verboten.

Warum ist Ethylenoxid verboten?

Ethylenoxid kann das Erbgut verändern und zeigt eine krebserregende Wirkung auf.

Allerdings herrschen in Drittländern wie China, Indien oder der USA andere Bestimmungen. Hierzulande ist das Gift immer noch zulässig und wird trotz der belegten, schädlichen Wirkung weiterhin zur Schädlingsbekämpfung oder zur Desinfektion von Überseecontainern eingesetzt.

Wie kann man Ethylenoxid nachweisen?

Die Analytik von Ethylenoxid erfolgt über bestimmte Prüfmethoden in einem Fachlabor. Dabei wird das Ergebnis wie üblich gemäß einer Rückstandsdefinition ausgedrückt. Je nach Methode ist die Unterscheidung zwischen 2-Chlorethanol und Ethylenoxid möglich. Die Bestimmungsgrenze liegt wie bei anderen Parametern meist bei 0,01 mg/kg.

Welche Maßnahmen wurden gegen das Inverkehrbringen des Gases unternommen?

Für bestimmte Produkte aus Drittstaaten gelten bereits verschärfte Einfuhrbeschränkungen. Wer beispielsweise Sesam aus Indien importieren möchte, der benötigt vor Verschiffung der Ware ein entsprechendes Analysezertifikat, das bestätigt, dass die Höchstmengen für Ethylenoxid nicht überschritten werden.

Die aktuelle, gesundheitliche Bewertung vom Bundesinstitut für Risikobewertung über Ethylenoxid findest du im Übrigen hier www.bfr.bund.de/cm/343/gesundheitliche-bewertung-von-ethylenoxid-rueckstaenden-in-sesamsamen_final.pdf

Was können wir tun um uns vor Ethylenoxid zu schützen?

Bundesweite Rückrufe von Produkten werden auf der Seite www.lebensmittelwarnungen.de veröffentlich und können problemlos und ohne Anmeldung eingesehen werden.

Eine erfreuliche Nachricht: In Lebensmitteln die aus kontrolliert biologischem Anbau stammen, werden Rückstände von Ethylenoxid seltener nachgewiesen als in konventionellen Lebensmitteln.

Nicht erst seit dem Aufflammen rund um das Thema Ethylenoxid, stehen wir als bewusst agierender Lebensmittelhersteller in der Pflicht, unsere Produkte vor dem Verkaufsstart auf verschiedene Parameter, wie zum Beispiel verschiedene Pestizide, Schwermetalle, Schimmelpilze und Salmonellen, von unabhängigen deutschen Laboren auf Rückstände prüfen zu lassen.

Nur so können wir unserer eigenen Philosophie, unseren Kunden qualitativ hochwertige Bio-Lebensmittel anzubieten, nachgehen und gerecht werden.