Allgemeines
Unzählige Kräuter haben einen unverwechselbaren, sortentypischen Geschmack mit Wiedererkennungswert. Nicht so beim Borretschkraut. Rein vom Geschmack würde man es für eine Gurke halten! Daher auch der „Zweitname“ Gurkenkraut.
In der Heilkunde hat Borretschöl, welches aus den Samen der Borretschpflanze gewonnen wird, einen hohen Stellenwert. Insbesondere im Zusammenhang mit Hautproblemen findet es Anwendung (Neurodermitis, juckende, trockene und schuppende Haut).
Besonders macht das Öl nicht der Geschmack, sondern die Inhaltsstoffe. Borretschöl glänzt durch einen extrem hohen Anteil an der wertvollen Gamma-Linolensäure im Vergleich zu herkömmlichen, bekannten Ölen. Interesse an der Zusammensetzung geweckt? Weiter unten gibt es mehr zu diesem Thema. Scroll runter…
Geschmacklich bewegen wir uns im leicht herben, säuerlichen und minimal „kratzigen“ Bereich.
Verwendung und Anwendung
Dieses einzigartige Öl eignet sich sowohl für die innerliche als auch äußerliche Anwendung.
Im Klartext:
Natürliches Borretschöl kann löffelweise pur genossen oder kalten Speisen zugegeben werden.
Hierbei wäre die Zugabe in einen Smoothie oder Shake, ins Müsli, in den Quark oder Frischkäse denkbar. Ebenfalls kann das Öl in einer Mischung mit anderen Speiseölen als Salatdressing dienen. Hierbei sollte allerdings darauf geachtet werden, dass das Dressing nicht in der Schüssel verbleibt, sondern vollständig aufgenommen wird. Ansonsten hätte man nichts gewonnen! Grundsätzlich sind deiner Kreativität bei der Kreation des Einnahmeweges fast keine Grenzen gesetzt. Eine Ausnahme: Das Öl sollte nicht erhitzt werden, denn durch die Erwärmung werden wertvolle Inhaltsstoffe zerstört. Die erhofften Effekte bleiben aus!
Durch den hohen Anteil an Gamma-Linolensäure eignet sich dieses wertvolle Öl besonders gut für die Pflege trockener und empfindlicher Haut. Dabei kann das Öl direkt oder mittels eines Wattepads auf
die Haut aufgetragen und mit leichten, kreisenden Bewegungen einmassiert werden. Es empfiehlt sich ein Auftragen auf gereinigter Haut, so kann das Öl direkt von der Haut aufgenommen werden.
Durch den Vitamin E –Gehalt eignet sich das Öl ebenfalls zur täglichen Pflege der Haut vor dem zu Bett gehen.
Borretschöl findet ebenfalls Anwendung im Rahmen der Mundhygiene oder bei Beschwerden im Zusammenhang mit Zahnfleischentzündungen. Hierbei kann entweder direkt mit einem Esslöffel Borretschöl der Mundraum „durchgespült“ oder etwas Öl ins Spülwasser gegeben werden.
Inhaltsstoffe
Das Öl, aus den Borretschsamen gewonnen, ist einzigartig! Denn unter den bekannten, weitverbreiteten Ölen ist Borretschöl, das Öl mit dem größten Anteil an Gamma-Linolensäure (mit ca. 21 %). Diese Fettsäure kann zwar auch aus den Samen der Nachtkerze oder aus Hanfsamen gewonnen werden, allerdings nimmt sie in diesen Ölen eine eher untergeordnete Rolle ein. Nachtkerzenöl weist lediglich einen 10%igen Gehalt und das Hanföl gerade mal einen 3%igen Anteil an der Gamma-Linolensäure auf. Also kein Rankommen an das natürliche Borretschsamenöl!
Bei der Gamma-Linolensäure handelt es sich um eine dreifach ungesättigte Omega-6-Fettsäure, die unser Körper nicht selbst herstellen kann. Folglich muss diese mit der Nahrung aufgenommen werden
Der Anteil an Omega-3-Fettsäuren liegt im Borretschöl bei knapp über 20%. Bei ca. 27 % hingegen liegt der Anteil an einfach ungesättigten Fettsäuren. In jedem Fall sehenswert!
Zudem glänzt dieses native Öl mit einem ca. 40% igem Anteil an Linolsäure. Dies ist eine zweifach ungesättigte Fettsäure, die unser Körper ebenfalls nicht herstellen kann und über die Nahrung aufnehmen muss.
Auch Vitamin E, Flavonoide und Gerbstoffe hat unser Öl zu bieten. Das Vitamin E ist nicht ganz unbeteiligt daran, dass natives Borretschöl im Rahmen der Haut- und Körperpflege vermehrt auch im Alltag Verwendung findet. Bei den Flavonoiden handelt es sich um sekundäre Pflanzenstoffe. Diese können Einfluss auf die freien Radikale nehmen.
Kaltgepresstes, natürliches Borretschöl aus Borretschsamen ist frei von leberschädigenden Pyrrolizidialkaloiden.
Weniger erwünscht ist die im Borretschöl enthaltene Erucasäure. Allerdings nimmt diese Säure lediglich einen 1-4% igen Anteil ein, der in jedem Fall unter der für Speiseöle vorgeschriebenen Höchstgrenze von 5% liegt. Also alles im Rahmen!
(Bei den Prozentangaben handelt es sich um typische Mittelwerte. Tatsächliche Werte können leicht abweichen.)
Was es zu beachten gilt:
An Epilepsie oder Schizophrenie Leidende, Kinder, Schwangere und stillende Frauen sollten vor der Einnahme von Borretschöl Rücksprache mit einem Arzt halten.
Borretschöl sollte kühl, dunkel und gut verschlossen aufbewahrt werden. Am besten in der Tür des Kühlschranks verstauen.
Weiterführende Literatur und Lesetipps
Wer sich mit diesem erstklassigen, wertvollen Öl noch näher befassen möchte, kann für den Einstieg folgende Bücher gerne zur Hand nehmen:
Ulrike Gonder: Positives über Fette und Öle
Ruth von Braunschweig: Pflanzenöle – Qualität, Wirkung und Anwendung
Sabine Pohl: Das Ölbuch – Pflanzenöle kompakt erklärt
Dietmar Amann, Bernadette Giesinger: Ölfibel
Seit 2006 trat die Verordnung EG Nr. 1924/2006 in Kraft, die das Thema um gesundheitsbezogene Versprechen bei Lebensmitteln, sogenannte Health Claims, regelt. Somit sind die Hersteller per europäischer Verordnung angehalten, Abstand von gesundheitsbezogenen Aussagen zu nehmen im Rahmen von Werbemaßnahmen, die derzeit noch nicht wissenschaftlich eindeutig belegt sind. Hersteller dürfen lediglich mit den von der EU erlaubten gesundheitsbezogenen Aussagen werben, die seit Mai 2012 in einer Liste festgehalten werden. Da auch die Darstellung unserer Produkte auf unserer Website als Werbung gilt, sind wir dieser Verordnung unterworfen.
Viele positive Erfahrungen unzähliger Personen sind derzeit allerdings noch nicht wissenschaftlich eindeutig belegt, sodass du dich selbst über mögliche Wirkungen und Anwendungsbereiche durch anderweitige einschlägige Literatur informieren musst. Die oben genannten Bücher helfen dir dabei, das Potential der Natur zu erforschen.